Risikoabschätzung von biologischen Pflanzenschutzmitteln

Zusammenfassung Paecilomyces lilacinus Stamm 251 (PL251) ist ein fakultativer, eipathogener Pilz, der im Rahmen einer integrierten Bekämpfung zur Kontrolle des Zuckerrübenzystennematoden Heterodera schachtii eingesetzt werden kann. In einem Feldversuch sollte untersucht werden, ob sich der Antagonist unter Freilandbedingungen in einem Bodenökosystem etablieren kann und welche Parameter seine Persistenz beeinflussen. PL251 wurde in kommerzieller Formulierung (BIOACT^® WG) zur Zuckerrübensaat mit einer Aufwandmenge von 4 kg Produkt pro Hektar appliziert und in den Boden eingearbeitet. Anschließend wurde die Dichte des Antagonisten im Boden 0, 50, 90 Tage nach der Applikation sowie zur Ernte untersucht. Es konnte gezeigt werden, dass unmittelbar nach der Applikation die Verteilung von PL251 im Boden sehr heterogen und die Dichte deutlich niedriger als erwartet war. Innerhalb von 90 Tagen nahm die Dichte unabhängig von der Ausgangskonzentration um durchschnittlich mehr als 90% ab. Zur Ernte konnte PL251 nicht mehr aus der Rhizosphäre von Zuckerrüben rückisoliert werden. Der im Verlauf der Zeit festgestellte Populationsabfall war unabhängig von der räumlichen Verteilung und der Populationsentwicklung von H. schachtii. Es konnte somit demonstriert werden, dass bei der Anwendung des antagonistischen Pilzes PL251, aufgrund der geringen Persistenz unter Freilandbedingungen, die Wahrscheinlichkeit, das Risiken für die Umwelt bestehen, als äußerst gering einzustufen ist.      

Untersuchungen zur biologischen Kontrolle von Schaben mit entomopathogenen Nematoden

Zusammenfassung In Käfigversuchen wurde gezeigt, dass der Nematode Steinernema carpocapsae die Australische Großschabe Periplaneta australasiae infiziert und zum Absterben bringt. Mortalitäten von 50–86% konnten erzielt werden. Dabei wurden verschiedene Köderstationen untersucht. Die höchste Mortalität von 86% wurde in Kleinkäfigen bei Verwendung einer Petrischale als Köderstation erreicht. Die Mortalität in Großkäfigen mit größeren und praxisorientierten Stationen betrug nur 50%. Als Lockmittel für die Köderstation wurden verschiedene Lock- und Futterstoffe geprüft. Die Lockwirkung von Kaffeepulver und Banane war vergleichbar mit der Lockwirkung von handelsüblichen Schabenfallen. Banane wurde zudem bevorzugt als Nahrung aufgenommen. Die Mortalität der Schaben stieg in Abhängigkeit von der Aufenthaltsdauer im Nematodengel von 80% bei 2 min auf 95% nach 30 min. Die Anzahl der Nematoden auf dem Schabenkörper sank dagegen von 431 Nematoden nach 10-minütigem Kontakt mit dem Nematodengel und direkt anschließender Zählung auf 147 Nematoden nach 10-minütigem Kontakt und Zählung nach 24 h. Die Vermutung, dass die Nematoden über die Stigmen eindringen, wird unterstützt durch die vergleichsweise hohe Mortalität von 83% bei Applikation der Nematoden an den Körperseiten von Thorax und Abdomen gegenüber den Mortalitäten bei Auftragung an anderen Körperstellen (65% Behandlung dorsal, Anus 38%, Behandlung ventral 33%, Caput 25%).     

Die Anwendung von Nützlingen im biologischen Pflanzenschutz in Deutschland

Zusammenfassung Die Anwendung von Nutzarthropoden und entomopathogenen Nematoden hat in den letzten Jahren stetig zugenommen. Die Anfänge des biologischen Pflanzenschutzes mit Nützlingen in Deutschland liegen schon einige Jahrzehnte zurück. Im Freiland werden Trichogramma-Schlupfwespen seit über 25 Jahren gegen den Maiszünsler eingesetzt. Der Einsatz von Nützlingen unter Glas geht in die beginnenden 1970er zurück. Seit Anfang der 1980er werden in Deutschland Nützlinge produziert und kommerziell angeboten.Die etwa 60 eingesetzten Nützlinge sind zu mehr als 50% heimische Arten. Die von deutschen Firmen angebotenen nichtheimischen Arten sind nur an das Gewächshausklima angepasst und können dadurch nicht zur Gefahr in heimischen Ökosystemen werden. In Gewächshauskulturen, besonders in Tomaten und Gurken, ist zu fast 100% Pflanzenschutz durch Nützlinge möglich. In anderen Kulturen, wie Zierpflanzen, ist ein integrierter Schutz mit nützlingsschonenden Pflanzenschutzmitteln notwendig. Besonders Imidacloprid und verwandte, systemisch wirkende Pflanzenschutzmittel zeigen starke Nebenwirkungen auf Nützlinge.Der biologische Vorratsschutz mit Nützlingen ist seit über 6 Jahren in der Praxis erfolgreich. Biologische Bekämpfungskonzepte ermöglichen vom Getreidelager bis zum Haushalt einen verbraucherfreundlichen Schutz der Lebensmittel.In 2001 wurde der Verein der Nützlingsanbieter in Deutschland e. V. gegründet, um gemeinsame Interessen der Firmen zu vertreten. Eine Homepage soll als Informationsplattform der interessierten Öffentlichkeit die Möglichkeiten der biologischen Schädlingsbekämpfung mit Nützlingen näher bringen.     

Quantitativer Biotest zur Bestimmung von Photosynthesehemmern im Boden

A quantitative bioassay for estimation of photosynthetic inhibitors in soils A bioassay procedure for the quantitative determination of photosynthetic inhibitors in soil samples, hydroponic and staple fibres is described In detail. Garden cress (Lepidium sativum L.) has proved very suitable as test plant. Monolinuron and methabenzthiazuron were used to demonstrate the capability of the method for estimating herbicidal activity and plant availability, and for monitoring the total residues of herbicides in different soils. The method was found capable of assaying quantitatively concentrations as low as 0,04 ppm monolinuron. Photosynthetic inhibitors did not affect germination or seedling growth during the first 5 days after sowing: retardation of growth occurred only after food reserves in the endosperm were consumed. Therefore the content of food reserves in the cress seeds was determined in a dark-germination test and substracted from all yield results to give the dry matter yield under herbicide stress.     

Einfluss von Pflanzenschutzmitteln einer Zuckerrüben-Spritzfolge auf biologische Aktivitäben und auf den Abbau von Chloridazon im Boden. I. Freilandversuche

Effects of rarious pesticides of a sugar-beet spray programme on boilogical activities and chloriduzon degradation in soil. I. Feied experiments In a long-term field experiment at three different sites with similar soil and climatic conditions. The effect on chloridzon (Pyramin)-applied alone and in combination with other persticides of a sugar-beet spray programme-on b iological soil activites (dehydrogenase, straw decomposition) and aslo on degradation and plant availability of chloridazon in the soil were investigated. After an initial lag-period, chloridazon was degraded rapidly and 50% of the initial concentration disappeared in 18–53 days, in different years. The amount of chloridazon available to plants expressed as percent of the total amount of herbicide in the soil was 30% at the day of application and about 2% on day 36. Chloridazon persistence in the soil was unaffected by the other pesticides of the spray programme. Dehydrogenase activity was not significantly inhibited by Pyramin alone. However, with the spray programme an inhibitory effect was noticed, especially om the 0–5 cm soil layer in some plots, which lasted until harvest. There was no correlation between biological soil activities and the total and water-extractable chloridazon residues respectively.     

Einfluss von Pflanzenschutzmitteln einer Zuckerrüben-Spritzfolge auf biologische Aktivitäten und auf den Abbau von Chloridazon im Boden. II. Gefäss-und Laborversuche

Effect of carious pesticides of a sugar-fact spray programme on biological activities and chloridazon degradation in soil. II Pot trials and laboratory experiments In pot trials and laboratory experiments degradation and plant availability of Chloridazon (Pyramin) in soil, applied alone and in combination with other pesticides of a sugar-beet spray programme were investigated and also the influence of these treatments on soil dehydrogenusc activity and straw decomposition. After an initial lag-period chloridazon degradation was rapid, and obviously was unaffected by plant growth and other pesticides. The average lime for 50% decrease of the initial concentration was 10 days. The water-extractable portion of chloridazon in soil was not affected by the presence of other pesticides and was about 43% 1 week after application and decreased to 0% during the following week. Pyramin alone did not influence straw decomposition, and the spray programme was slightly stimulatory. In pot trials with and without plains, dehydrogenase activity was not significantly inhibited by Pyramin, whereas with the spray programme and bare soil, slightly reduced enzyme activities were observed. Under laboratory conditions the spray programme was more inhibitory than Pyramin alone. There was no correlation between biological soil activities and chloridazon degradation.     

Untersuchungen zur Fangleistung von Schlitzfallen und Fangholzhaufen bei der lokalen Dichteabsenkung von Buchdrucker (Ips typographus)-Populationen

Two kinds of pheromone-based trap systems are used in the integrated system against the European Spruce Bark Beetle: a standardized commercial slot-trap and an attract-and-kill system using insecticide-coated spruce wood. To determine the individual benefits and limits in both systems, a comparative survey has been done in 2008, respecting the slightly different requirements for deploying both systems with maximum efficiency. The observed results showed that both systems are able to attract large numbers of spruce bark beetles, however the wooden attract-and-kill system removed both larger numbers and higher percentages of the attracted individual beetles. During the survey, the wood traps were able to incapacitate between 80 and 90?% of the attracted beetles, while the slot-traps kept only 50?C60?% contained. While the use of a non-specific insecticide in a freely accessible trap system always bears the risk of attracting and killing individuals of non-targeted species, the survey gave no indication that specialised antagonists of the spruce bark beetle or other non-target-species has been overly affected. The percentage of non-target-organisms has been 0.3?% in total. It was concluded that, while both systems have the capability to reduce the local population of European Spruce Bark Beetles, the natural wood trap system using an insecticide has the ability to control a much larger population and should therefore be considered the primary choice if the conditions on the site indicating a high risk of a continuous bark beetle infestation.     

Prognose-Modell zur Erfassung des Rückstandsverhaltens von Metribuzin und Methabenzthiazuron im Boden und deren Auswirkungen auf Folgekulturen

A predictive model for the assessment of metribuzin and methabenzthiazuron residues in soil and their effects on succeeding crops Aus der simulierten Abbaukurve lassen sich somit für jeden beliebigen Zeitraum nach Applikation eines Herbizids die maximalen pflanzenverfügbaren Wirkstoffanteile ableiten, aus denen die Auswirkungen auf mögliche Folgekulturen prognostiziert wurden. Die relative Empfindlichkeit (im Bereich der ED₅₀) der untersuchten Kulturpflanzen in Hydroponik war bei Metribuzin: Möhre < Bohne = Salat < Erbse = Spinat und bei MBT: Bohne = Erbse = Salat < Spinat = Möhre. Weiterhin konnte gezeigt werden, dass unter Labor- und Freilandbedingungen evtl. auftretende Schäden in fast allen Fällen in den gleichen Aktivitäskategorien lagen. The degradation of the herbicides metribuzin and methabenzthiazuron (MBT) was simulated under outdoor conditions in a sandy soil by a computer model based on the dominating influence of temperature and moisture on degradation, which is measured in preceding laboratory experiments. Depending on the conditions of incubation (10–30°C, 20–90% water holding capacity) the half-life of metribuzin was 11–60 days and of MBT 42 > 1200 days. Knowing the plant available soil water, the fraction of a total herbicide residue potentially available to plants can be calculated from the distribution coefficient (K_d-value). In the soil under investigation, for metribuzin 77% and for MBT 16% of the total residue was available to plants. Thus, the maximum residue available to plants can be calculated from the simulated degradation curve for any period after the application of a herbicide and in combination with a predictive model the effect on succeeding crops can be predicted. The specific susceptibility of the crops in question has to be established in preceding hydroponic culture experiments. The relative susceptibility (about ED₅₀) of the plants in hydroponic-culture was earrot相似文献   

Residualwirkung von Chlortriazin-Herbiziden im Boden an drei rumänischen Standorten. II. Prognose möglicher Folgekulturen bei Atrazinrükständen im Boden

Residual effects of chlorotriazine herbicides in soil at three Rumanian sites. II. Prediction of the phytotoxicity of atrazine residues to following crops Total and plant-available atrazine residues in the top 10 cm soil were measured 120 days after application of 3 kg ai ha^?1 to maize (Zea mays L.) at three sites in Rumania. At one site, similar measurements were made 3?5 years after application of 100 kg ai ha^?1. Plant-available atrazine residues were estimated by extraction of soil samples with water, and by bioassay using Brassica rapa as the test plant. It was calculated that between 30 and 120μg atrazine 1^?1 was potentially available to plants in the different soils. Dose-response relationships for atrazine and the most important rotational crops with maize in Rumania—sunflower, winter wheat, soybean and flax—were determined in hydroponic culture using herbicide concentrations corresponding with the plant-available fractions measured in the different soils. ED₅₀ values were determined by probit analysis and the results showed that sunflower (ED₅₀, 22μg 1^?1) was the most sensitive crop, and soybean (ED₅₀, 78μg 1^?1) was the least. The residual phytotoxicity of atrazine to succeeding crops in the different soils was predicted using the appropriate availability and phytotoxicity data, and the results showed good agreement with those observed. The results suggest that measurements of plant-available herbicide residues afford a rapid method of assessing possible phytotoxicity to following crops.